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Anschaffungsnahe Herstellungskosten liegen auch bei Austausch von Heizkörpern vor

23.01.2017

Zu den nur abschreibungsfähigen Herstellungskosten eines Gebäudes gehören die Aufwendungen für Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die innerhalb von drei Jahren nach der Anschaffung des Gebäudes durchgeführt werden, wenn diese Aufwendungen ohne die Umsatzsteuer 15 % der Anschaffungskosten des Gebäudes übersteigen.

Zu den nur abschreibungsfähigen Herstellungskosten eines Gebäudes gehören die Aufwendungen für Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die innerhalb von drei Jahren nach der Anschaffung des Gebäudes durchgeführt werden, wenn diese Aufwendungen ohne die Umsatzsteuer 15 % der Anschaffungskosten des Gebäudes übersteigen. Zu diesen sog. anschaffungsnahen Herstellungskosten gehören nicht die Aufwendungen für bestimmte Erweiterungen des Gebäudes und die Aufwendungen für Erhaltungsarbeiten, die jährlich üblicherweise anfallen.

Der Austausch von Heizkörpern gehört nach einem Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf nicht zu den jährlich üblicherweise anfallenden Erhaltungsarbeiten. Sie sind bei der Ermittlung der maßgeblichen 15 % Grenze einzubeziehen. Das Finanzgericht stellt ferner klar, dass auch Aufwendungen für die Beseitigung schon bei Erwerb vorhandener verdeckter Mängel bei der Ermittlung zu berücksichtigen sind. Das Gleiche gilt für nach dem Erwerb auftretende altersübliche Defekte des Gebäudes.

Siehe auch

Finanzgericht

Das Finanzgericht ist ein spezielles Fachgericht innerhalb der deutschen Gerichtsbarkeit, das sich mit Rechtsstreitigkeiten im Bereich der öffentlichen Finanzen befasst. Es ist die erste Instanz der Finanzgerichtsbarkeit, und die Urteile dieser Gerichte betreffen eine breite Palette von Steuer- und Zollangelegenheiten. Wenn Steuerzahler mit einem Steuerbescheid oder einer anderen Entscheidung des Finanzamts nicht einverstanden sind, können sie Klage beim Finanzgericht einreichen. Vor einer Klage muss in der Regel allerdings ein außergerichtliches Rechtsbehelfsverfahren, also ein Einspruch beim Finanzamt, durchgeführt werden. Die Entscheidungen der Finanzgerichte können nicht nur erhebliche finanzielle Auswirkungen auf die beteiligten Parteien haben, sondern auch wichtige Präzedenzfälle für die Auslegung des Steuerrechts schaffen. Bei komplexen oder strittigen Fragen kann die Klärung durch das Finanzgericht eine wesentliche Rechtssicherheit bieten. Sollten die Parteien mit dem Urteil des Finanzgerichts nicht zufrieden sein, besteht die Möglichkeit, Revision beim Bundesfinanzhof einzulegen, der als oberstes Gericht in Steuersachen fungiert. Es ist jedoch zu beachten, dass eine Revision nur in bestimmten Fällen, etwa bei grundsätzlicher Bedeutung der Rechtssache, zugelassen wird.

Umsatzsteuer

Die Umsatzsteuer (USt) ist eine Verkehrsteuer, die den privaten und öffentlichen Verbrauch besteuert. Sie wird in der Regel auf den Endverbraucher umgelegt und wirtschaftlich von ihm getragen. Die Umsatzsteuer wird auf nahezu alle Warenlieferungen und Dienstleistungen erhoben und trägt zur Finanzierung des Staates bei. In Deutschland beträgt der allgemeine Umsatzsteuersatz 19 %, während für bestimmte Waren und Dienstleistungen ein ermäßigter Satz von 7 % gilt. Zu den ermäßigt besteuerten Gütern gehören beispielsweise Lebensmittel, Bücher oder Medikamente. Die Umsatzsteuer wird entlang der Liefer- und Wertschöpfungskette erhoben. Jeder Unternehmer, der steuerpflichtige Umsätze erzielt, ist verpflichtet, die Umsatzsteuer auf seinen Rechnungen auszuweisen und diese an das Finanzamt abzuführen. Gleichzeitig hat der Unternehmer auch das Recht, die ihm in Rechnung gestellte Umsatzsteuer als Vorsteuer geltend zu machen, sofern er selbst Vorleistungen für sein Unternehmen erbracht hat. Die Umsatzsteuer ist somit ein wichtiger Bestandteil des Steuersystems und trägt zur Finanzierung staatlicher Aufgaben und Leistungen bei.