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Neues BMF-Schreiben zu Teilwertabschreibungen und Anforderungen an eine ?voraussichtlich dauernde Wertminderung?

06.12.2016

Das Bundesministerium der Finanzen hat zu Fragen der steuerlichen Zulässigkeit von Teilwertabschreibungen Stellung genommen. Dabei geht es vor allem darum, wann eine ?voraussichtlich dauernde Wertminderung? bei Wertpapieren vorliegt.

Das Bundesministerium der Finanzen hat zu Fragen der steuerlichen Zulässigkeit von Teilwertabschreibungen Stellung genommen. Dabei geht es vor allem darum, wann eine ?voraussichtlich dauernde Wertminderung? bei Wertpapieren vorliegt. Bei börsennotierten, börsengehandelten und aktienindexbasierten Wertpapieren des Anlage- und Umlaufvermögens ist von einer voraussichtlich dauernden Wertminderung auszugehen, wenn der Börsenwert zum Bilanzstichtag unter denjenigen im Erwerbszeitpunkt gesunken ist und der Kursverlust die Bagatellgrenze von 5 % der Notierung bei Erwerb überschreitet. Entgegen der bisher von der Verwaltung vertretenen Auffassung bleiben bis zum Tag der Bilanzaufstellung eintretende Kursänderungen unberücksichtigt.

Steigt der Börsenkurs zum nächsten Bilanzstichtag, muss das Wertpapier nach einer vorangegangenen Teilwertabschreibung mit dem aktuellen Börsenkurs angesetzt werden, wobei die ursprünglichen Anschaffungskosten die Obergrenze bilden. Bei der Wertaufholung soll die Bagatellgrenze nicht zur Anwendung kommen; diese Auffassung der Finanzverwaltung ist allerdings umstritten.

Jede Teilwertabschreibung führt zu Aufwand und ist damit steuerentlastend; jede Wertaufholung führt zu Ertrag und ist damit steuerbelastend.

Beispiel: Das Wertpapier wird zu 100 angeschafft und so in der Bilanz zum 31. Dezember 2013 erfasst. Der Börsenkurs beträgt 98 zum 31. Dezember 2014, 90 zum 31. Dezember 2015 und 93 zum 31. Dezember 2016.

In der Bilanz zum 31. Dezember 2014 darf keine Teilwertabschreibung erfolgen, da die Bagatellgrenze nicht überschritten ist. Zum 31. Dezember 2015 kann der Steuerpflichtige eine Teilwertabschreibung von 100 auf 90 vornehmen. Tut er dies, muss er in der Bilanz zum 31. Dezember 2016 nach umstrittener Auffassung der Finanzverwaltung das Wertpapier mit 93 ansetzen, obwohl die Bagatellgrenze nicht überschritten wird.

Siehe auch

Bilanz

Die Bilanz ist ein zentraler Bestandteil der Finanzberichterstattung eines Unternehmens und bildet den finanziellen Status zu einem bestimmten Zeitpunkt ab. Sie listet das Vermögen eines Unternehmens auf, einschließlich Anlage- und Umlaufvermögen. Das Anlagevermögen umfasst langlebige Vermögenswerte, die das Unternehmen zur langfristigen Nutzung erwirbt, wie Grundstücke, Gebäude oder Maschinen. Das Umlaufvermögen hingegen besteht aus kurzfristigen Vermögenswerten, wie Bargeld, Forderungen oder Vorräte, die voraussichtlich innerhalb eines Jahres in Bargeld umgewandelt werden. In einem zweiten Teil der Bilanz werden die Schulden und das Eigenkapital des Unternehmens aufgeführt. Diese Posten repräsentieren die Quellen der Finanzierung des Unternehmens. Die Schulden stellen die Verbindlichkeiten dar, die das Unternehmen gegenüber Dritten hat, während das Eigenkapital den Anteil repräsentiert, der den Eigentümern des Unternehmens gehört. Unternehmen bestimmter Rechtsformen oder Größen sind gesetzlich verpflichtet, eine Bilanz aufzustellen. Diese Bilanzpflicht dient der Transparenz und ermöglicht es den Interessenten, darunter Investoren, Kreditgebern und Lieferanten, die finanzielle Gesundheit und Stabilität des Unternehmens zu beurteilen.